Cynthia Alma aka Cyn MyDivercity
Der am 25. Januar 2014 neu eröffnete „Botschaft“ – Store am Idaplatz
in Zürich nimmt in Zürich eine Vorreiterrolle in Sachen #FairFashion ein.
Das Label bietet allen Interessierten die Möglichkeit, eine #Botschaft
gegen Gewalt, Armut, Ausbeutung und Unterdrückung zu verbreiten.
Jedes Kleidungsstück signalisiert dreifache Unterstützung:
Die Wertschöpfungskette ist biologisch nachhaltig und lokal verankert,
der Vertrieb unterliegt den Prinzipien des #FairTrades.
FASHPOPOLI Cyn MyDivercity, hat den „Botschaft“ Gründer
Claudio Frasca (37) und Store Geschäftsführer, Claudio Ventre (28)
in Zürich am Idaplatz zum Interview getroffen, um herauszufinden,
was hinter der BOTSCHAFT steckt, welche Labels und Projekte geführt
werden, wie die beiden den Spagat zwischen #FairFashion und
#StreetStyle- eines meiner Kernthemen – schaffen,
und welches ihre Ziele im neuen Jahr 2014 sind.
1. YO und Willkommen beim ersten FASHPOPOLI Interview, heute mit BOTSCHAFT. Ich bin etwas nervös. Aber lege gleich mal los. Was ist die Botschaft hinter der BOTSCHAFT und wie bist Du, Claudio (Frasca), auf die Idee gekommen, diesen Fair Fashion – Brand zu gründen?
CF: Ich interessiere mich schon länger für das Thema Fair Fashion, engagiere mich sozial und wollte faire Mode kreieren, die dem Endkonsument die Möglichkeit bietet, seine eigene Botschaft via fairer Mode sprichwörtlich nach aussen tragen zu können. Ich bin Grafiker und die Idee dazu kam mir vor zwei Jahren während der Arbeiten an den Designs unserer Shirts. Ich hatte damals aus purer Freude an der Sache eigene T-Shee Drucke entworfen. Zudem habe ich mich schon lange über die Missstände in der herkömmlichen Modebranche geärgert und wollte aktiv etwas verändern. Ganz generell ist es mein Ziel, Menschen die Fair Fashion tragen und sich gleichzeitig für die Auflösung von weltweiten Missständen engagieren möchten, zusammenzubringen. Das ist der eigentliche Gedanke hinter der BOTSCHAFT.
2. Hattet ihr nicht Bedenken, das Thema Fair Fashion gleich mit einem
eigenen Store so prominent zu platzieren?
CV: Faire Labels findet man noch nicht in den Regalen der Grosshändler. Trotzdem erkennen wir klar einen Trend zu fairer Mode. In derGesellschaft wird Fair Fashion irrtümlicherweise noch immer
ein etwas „selbstbestricktes“ Image angehaftet. Was nicht sein muss, siehe unsere Shirts, Pullis, Jacken, Hosen, Taschen und Accessoires. (Beide Claudios lächeln verschmitzt).
CF: Mit dem BOTSCHAFT Brand – Store haben wir uns nicht übernommen. Das Herz des Ganzen soll explizit klein aber fein sein und bleiben. Sowohl im Sortiment, das wir auswählen, als auch bei den sozialen Projekten, die wir unterstützen. Wir bieten jedoch Franchising Möglichkeiten an, dies mit dem Hintergrund, die Message zu verbreiten. Anfragen dazu prüfen wir jedoch sehr genau auf Verträglichkeit der Philosophien dahinter, aber auch auf wirtschaftliche Faktoren wie Ort der Location, Kosten, Listing-Preise, Shop-in-Shop etc. Die Qualität unserer Waren und die nachhaltige Produktion dahinter sind uns wichtig. Wir glauben daran, dass unsere Zielgruppe grösser wird und aus einem momentanen Trend eine längerfristige Haltung und ein Kauferlebnis, dass die zukünftige Kundschaft nicht mehr missen möchte, entsteht. Das Gefühl, faire und qualitativ hochstehende Mode gekauft zu haben und zu tragen, befriedigt nicht nur im Moment, sondern ist ein persönliches Statement, dass unsere Kunden mit einer gewissen „inneren Ruhe“ nach aussen tragen, die einem schönen Kleidungsstück die Ausstrahlung und Authentizität verleiht, die wir und unsere Kunden so schätzen.
3. Was hat es mit dem Label „Naked Ape“ auf sich? Ins Auge gestochen sind mir persönlich vor allem die zeitlosen und sehr wertig verarbeiteten Wolljacken, Schals und Beanies. Die „Naked Ape“ – Chinos können meiner Meinung nach auch Unisex getragen werden. Aber nochmals, was ist die Story hinter „Naked Ape“ und wo befinden wir uns generell preislich?
CF: Mit „Naked Ape“, ist eines der Partnerlabels des BOTSCHAFT Stores und dessen Inhaber Giovanni „Go-Green-Soul“, einem langjährigen Freund, habe ich sozusagen eine „verwandte Seele“ getroffen. Er hat mich in meiner Idee bestärkt, ökologisch-soziale Mode mit einer guten Absicht dahinter zu kombinieren und nach Zürich zu bringen. Giovanni hat über zwanzig Jahre Erfahrung im Fashion Business in Italien und wollte selbst aktiv etwas verändern. In Vietnam kauft er die Bio-Baumwolle auf zertifizierten Feldern ein und verarbeitet sie in Italien zu den Chinos und Pullis von „Naked Ape“, die wir hier im Laden verkaufen.
CV: Wir legen Wert auf zeitloses Design, ökologische und soziale Produktion und natürlich eine kontinuierlich hohe Qualität. Dazu besuchen wir auch regelmässig die Öko-zertifizierten Betriebe in Italien, um die Produktion vor Ort zu überprüfen. Wir sind stolz unserem anderen Heimatland Italien, mit unserer Mode auch etwas zurück zu geben, in einer nicht sehr einfachen Zeit. Preislich befinden wir uns durch die
faire Produktion im Range von 39 bis 49 Franken für ein T-Shirt, 150 bis 290 Franken für einen Wollpulli respektive eine Wolljacke. Die ALI LAMU Bags gibt es um die 150 – 300 Franken.
4. Könnt ihr mir etwas über den von Euch gegründeten Verein „Hand for Children“erzählen? Mich interessieren vor allem die laufenden Projekte, das Thema Transparenz und wo sich Interessierte informieren können.
CF: Ich wollte sicher sein, dass das echte Engagement des Einzelnen in unserer Mode auch wirklich zum Tragen kommt. Mit „Hand for Children“ – einem von uns mit-gegründeten, gemeinnützigen Verein, den wir mit einem Teil des Verkaufs aus jedem bei uns erworbenen Kleidungsstück unterstützen- entstand die Idee eine Plattform zu schaffen, die einen Austausch unter engagierten Produzenten, sowie Konsumenten ermöglicht. Hier können laufende Projekte – wie beispielsweise aktuell ein Kinderhilfswerk-Projekt in Südafrika, welches 190 Strassenkindern ein Zuhause, Nahrung und Bildung gibt – direkt finanziell unterstützt werden.
CV: Zum Thema Transparenz wollten wir unbedingt selber unser Möglichstes beitragen und deshalb überprüfen wir anhand eigen finanzierter Reisetätigkeit und Aufenthalt vor Ort, ob die Spendengelder wirklich angekommen sind und was im Detail damit geschehen ist. Wir arbeiten dazu mit langjährig erfahrenen, lokalen Hilfsorganisationen zusammen, die diese Arbeit ehrenamtlich ausüben. Wer sich genauer darüber informieren möchte, kann uns jederzeit direkt ansprechen und eine Mail schreiben auf
info@botschaftbrand.com. Auf unserer Webseite Botschaftbrand.com – „Hand for Children“ gibt es auch ebenfalls Infos über den Verein und Möglichkeiten, sich zu engagieren.
5. Aufgefallen sind mir auch die individuell gefertigten BOTSCHAFT / ALI LAMU – Bags mit dem Römerhelm – BOTSCHAFT Logo. Sie sind aus starkem Segeltuch, teilweise bedruckt und fallen durch schöne Details wie Applikationen und echte Muscheln als Deko auf. Wo und wie werden sie produziert?
CV: Die BOTSCHAFT Bags sind auch bei unseren Kunden – übrigens auch bei Männern – sehr beliebt,
gerade wegen ihrer qualitativ hohen Verarbeitung, Individualität und der sonnigen Details. Gefertigt werden sie als Teil eines weiteren Kinder-Hilfsprojektes von Daniela …… , einer Freundin welche in Lamu, Kenya seit über 10 Jahren vor Ort notleidenden Kindern und Erwachsenen eine Perspektive bietet, indem sie die Taschen mit ihnen gestaltet, schneidert, bedruckt und verziert. Dabei legt Daniela vor allem auf die Vermittlung der Fertigkeiten an die Kinder und Erwachsenen,im Sinne einer Ausbildung, sehr viel Wert.
->Im Sinne des Songs von Arrested Development : „GIVE A MAN A FISH“ – Oder ?
CF: Ja genau – ja richtig. Kenn ich den Song, genau so. Nicht nur kurzfristig denken, sondern Wissen vermitteln, damit sich die Menschen eines Tages wieder selber ernähren können.
CV: Ja, und Daniela legt als Projektleiterin grossen Wert auf Qualität, aber auch darauf, dass die Kinder genügend Zeit und Ruhe erleben, um das Handwerk erst zu lernen und zu verbessern. Die Kinder sollen nicht unter Druck „produzieren“, sondern an ihrem Schaffen wachsen und auch eigene Erfolge erleben, Freude an den Produkten, die sie selber erstellen haben. So entstehen für uns zum Teil etwas längere Lieferfristen, aber wir nehmen das gerne in Kauf. Unsere Kunden wissen auch, dass wenn sie eine
BOTSCHAFT /ALI LAMU – Bag kaufen, sie ein ganz besonderes Stück, ein Stück positive Veränderung und Zukunft für diese Kinder in Lamu, Kenya in der Hand halten.
6. Was sind Eure Pläne und Wünsche für das laufende Jahr 2014. Any News?
CF: Wir möchten uns als Erstes bei unseren Kunden und unseren Supporten bedanken. Dank der Unterstützung von Freunden – auch im Medienbereich bei MTV, Sat1 und DMAX, hat sich die Botschaft unserer Existenz schon recht verbreitet. Wir wünschen uns, unsere zukünftigen Kunden auch von Fair Fashion with a Cause überzeugen zu können. Spread the Message. (lacht laut)
CV: Anfang Juni 2014 werden wir einen neuen Store in Zürich eröffnen. Wo verraten wir noch nicht. (lächelt schon wieder verschmitzt) Zudem haben wir Projekte in der Pipeline, die andere Designer und Produzenten integrieren. Dazu fordern wir auch Euch da draussen auf: Zeigt uns eure Entwürfe, Pläne für Mode, Designs mit Cause, Aktionen etc.. Kommt im Botschaft Store vorbei oder teilt Videos und Eure Botschaft auf unserer Homepage. Mehr dazu bald im neuen Jahr. Auf www.botschaftbrand.com halten wir Euch auf dem Laufenden. Wir sind auch auf Facebook erreichbar und freuen uns über jeden Like!